Gemeinsame Strategien für Open Access
Die 14. Berliner Open-Access-Konferenz sendet ein starkes Signal an die Wissenschaftsverlage
170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 37 Ländern haben auf der 14. Berlin Open Access-Konferenz darüber diskutiert, wo die Forschungsorganisationen und ihre Bibliothekskonsortien in ihren Verhandlungen mit den wissenschaftlichen Verlagen stehen, um das wissenschaftliche Publizieren auf Open Access umzustellen.
An der 14. Berliner Open-Access-Konferenz, die von der Max-Planck-Gesellschaft veranstaltet und von der Max Planck Digital Library im Auftrag der Initiative „Open-Access 2020“ organisiert wurde, nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Forschungsförderungsorganisationen, Bibliotheken und Regierungen, Forschungsverbänden und anderen Dachorganisationen teil.
Auf der Konferenz wurde sichtbar, dass zwischen verschiedenen Wissenschaftscommunities Konsenz besteht und eine gemeinsame Ausrichtung für den Übergang vom subskriptionsbasierten System des wissenschaftlichen Publizierens zu Open-Access-basierten Geschäftsmodellen. Ein Schwerpunkt der Diskussionen waren transformative Verträge (z.B. „Read and Publish“), die derzeit als die geeignetsten Instrumente im Übergang zu Open Access gelten. Wie aus Erklärungen von Vertretern Japans, der Vereinigten Staaten, Südafrikas und anderer Länder deutlich wurde, geht die Bereitschaft, diesen Ansatz zu verfolgen, inzwischen über Europa hinaus, und wird von mehreren Ländern übernommen. Dies wurde insbesondere aus Beträgen der chinesischen Delegation deutlich, die für die Nation mit dem größten Anteil an Forschungspublikationen angereist war.
Nachdem sich alle Organisationen am ersten Tag der Konferenz über Ziele und Strategien abgestimmt hatten, wurden die Vorstände der drei größten wissenschaftlichen Zeitschriften-Verlage – Elsevier, John Wiley & Sons und Springer Nature – vom Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, am zweiten Tag eingeladen, die Forderungen nach transformativen Vereinbarungen aus aller Welt zu diskutieren. Die Vertreter der Wissenschaftsorganisaitonen machten klar, dass sie die publizierten Forschungsergebnisse vollständig und sofort frei zugänglich sein sollen und fordern die Verlage zur Aushandlung transformativer Vereinbarungen auf, die befristete, vorübergehende und kostenneutrale Mittel für den Wechsel zu einem vollständigen Open Access innerhalb weniger Jahre darstellen. Sobald effektive Marktmechanismen greifen, werden zudem Kosteneinsparungen folgen. Die Verlage wurden aufgefordert, sich nach diesen Grundsätzen für einen vollständigen und sofortigen Übergang zu Open Access einzusetzen.
Es zeigte sich auch, dass es eine starke Übereinstimmung zwischen den Ansätzen von OA2020, Plan S, dem Jussieu Call und anderen Ansätzen gibt, die sich für mehr Open Access im Bereich wissenschaftlichen Publizierens einsetzen.
Weitere Berichte werden in Kürze auf der Homepage der 14. Berlin Open-Access-Konferenz veröffentlicht.