Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen

Allianz begrüßt Open Access-Strategie des BMBF

13. Oktober 2016

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen begrüßt und unterstützt das Ziel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Open Access als Standard des wissenschaftlichen Publizierens in Deutschland zu etablieren.

Open Access wird von weiten Teilen der Wissenschaft praktiziert und von den Einrichtungen in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen als Instrument zur besseren Verbreitung, Sichtbarkeit und Verwertung von Forschungsergebnissen umgesetzt. Seit 2008 arbeitet die Allianz der Wissenschaftsorganisationen im Rahmen der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ an den Gestaltungsprinzipien für Open Access. Die Open Access-Strategie des BMBF flankiert und ergänzt insofern zahlreiche laufende Initiativen im deutschen Wissenschaftssystem und wird dabei helfen, die Ziele, auf die sich die Minister des EU-Wettbewerbsrats im Mai 2016 verständigt haben, zu erreichen. 

Open Access hat für alle Wissenschaftsbereiche positive Effekte. Je nach Fachgebiet ist die Umsetzung von Open Access jedoch unterschiedlich weit fortgeschritten. Daher befürwortet die Allianz der Wissenschaftsorganisationen die differenzierte Sicht auf die Bedürfnisse und Traditionen unterschiedlicher Fachkulturen sowie die Ankündigung, Open Access auch für  Monografien gezielt zu unterstützen.

Die Einrichtungen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen bieten ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bereits vielfältige Unterstützungsdienstleistungen sowohl für die Publikation im Goldenen als auch für die Publikationen im Grünen Weg des Open Access an. Darüber hinaus ist es für die Implementierung von Open Access in Deutschland von zentraler Bedeutung, dass Koordination und Vernetzung sowie Ausbau und Verstetigung etablierter Dienstleistungen, Informationsplattformen und Infrastrukturen zukünftig auch auf der Ebene von Bund und Ländern in abgestimmter Art und Weise vorangetrieben werden.

Aus Sicht der Wissenschaftsorganisationen ist eine effiziente Abstimmung und eine größtmögliche Kohärenz der Regelungen auf allen wissenschaftspolitischen Ebenen vom Bund über die Länder bis hin zur einzelnen Hochschule von großer Bedeutung: Es muss Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einfach und reibungslos möglich sein, rechtssicher und im Einklang mit ihren jeweiligen Fachkulturen im Open Access zu publizieren.

Die Verankerung von Open Access in der Forschungsfinanzierung sollte insgesamt so umgesetzt werden, dass die Gewährleistung hoher Qualitätsstandards und maximaler Kostentransparenz Priorität haben. Ziel der von deutschen Wissenschaftseinrichtungen unterstützten internationalen Initiative OA2020 ist die großflächige Transformation von Subskriptionszeitschriften in Open Access. Das in der Open Access-Strategie des BMBF angekündigte kontinuierliche und umfassende Monitoring der Finanzierungsquellen und der Aufwendungen für die wissenschaftliche Informationsversorgung sowie der Umsetzung von Open Access in Deutschland kann einen wichtigen Beitrag zur Modellierung und Umsetzung dieser Transformation leisten und sollte international möglichst gut vergleichbare Kennzahlen erheben. Auf diese Weise können Finanzströme transparent und nachvollziehbar  dargestellt  und  der  Wettbewerb  in  einem  zukünftigen  Open Access-Publikationsmarkt gefördert werden.

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