Transparenz bei Open-Access-Gebühren

Appell zur Offenlegung von Publikationsgebühren

8. August 2016

Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen empfiehlt wissenschaftlichen Einrichtungen, Informationen zu gezahlten Open-Access-Publikationsgebühren (APC) offenzulegen, damit die Kostenstrukturen des Open-Access-Publikationsmarkts klarer erkennbar werden.

Zeitschriftenverlage haben auf die Forderung nach Open Access durch Geschäftsmodelle reagiert, bei denen wissenschaftliche Einrichtungen und Förderorganisationen per Zahlung von Publikationsgebühren (im Englischen „Article Processing Charges“ – APC genannt) die Dienstleistungen der Verlage vergüten.

Der Transformationsprozess vom tradierten Subskriptionssystem hin zu Open Access macht es für wissenschaftliche Einrichtungen notwendig, die Kosten für die Lizenzierung digitaler Inhalte gemeinsam mit den Ausgaben für das wissenschaftliche Publizieren in den Blick zu nehmen. Dazu müssen die Ausgaben für das Open-Access-Publizieren erfasst und ausgewertet werden – und zwar auch über die Ebene einer einzelnen Einrichtung hinaus. Wenn unterschiedliche Einrichtungen ihre Ausgaben für Open-Access-Publikationen öffentlich zugänglich machen, können z.B. die Finanzströme der Einrichtungen an unterschiedliche Verlage verglichen und die Kostenentwicklung im Zeitverlauf beobachtet und analysiert werden. So werden Finanzströme transparent und nachvollziehbar dargestellt und der Wettbewerb in einem zukünftigen Open-Access-Publikationsmarkt gefördert. Aus diesem Grund sollten auch Vertraulichkeitsklauseln in Rahmenverträgen zur Übernahme von Open-Access-Publikationsgebühren vermieden werden.

Mit der Open APC Initiative steht bereits eine Plattform bereit, über die Publikationskosten aggregiert, öffentlich dokumentiert und Kostenstrukturen analysiert werden können. Die entsprechenden Daten werden dort in maschinenlesbarer Form eingestellt und unter offenen Lizenzen verfügbar gemacht (Open Data), so dass die Kosten über einzelne Einrichtungen hinweg verglichen und untersucht werden können.

Die aus zentralen Mitteln der Max Planck Digital Library gezahlten Open Access-Publikationsgebühren sind unten graphisch dargestellt.

Um Kostenstrukturen transparent zu machen und so den Wettbewerb zu fördern, empfiehlt die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen wissenschaftlichen Einrichtungen, sich an der „Open APC Initiative“ zu beteiligen.

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